Das Hochzeitskleid

Die 6 häufigsten Fragen rund um die Brautkleidsuche

Nachdem du alles über Kleidersilhouetten und Ausschnittsformen gelesen hast, geht es nun ans Eingemachte. Von der Theorie zur Praxis – so gehst du auf Brautkleidsuche und findest dein perfektes Kleid.

1) Wann sollte ich mit der Kleidersuche beginnen?

Dein Brautkleid ist alles andere als ein Kleid von der Stange. Es wird für dich von Grund auf neu gefertigt und du wirst die Einzige sein, die es jemals tragen wird. Daher plane auf jeden Fall ausreichend Zeit für die Suche ein.

Beginne ca. 12 Monate vor der Hochzeit dir erste Gedanken zu deinem Kleid zu machen. Lass dich auf Blogs, auf Pinterest oder in Zeitschriften inspirieren. Was gefällt dir und was möchtest du auf gar keinen Fall tragen? Es muss dabei nicht immer das ganze Kleid sein, das dir gefällt. Auch kleine Details können dich inspirieren und weiterhelfen. Notiere dir daher zum Beispiel, dass du einen Rückenausschnitt atemberaubend findest, auch wenn dir der Rockteil gar nicht zusagt.

6-9 Monate vor der Hochzeit solltest du die Brautkleidsuche intensivieren. Am besten rufst du zunächst bei 2-3 Brautmodengeschäften deiner Wahl an und stimmst einen Beratungstermin ab. So kannst du sicherstellen, dass die gesamte Aufmerksamkeit des Beratungsteams dir gehört. Mit dieser Vorlaufzeit ist auch gewährleistet, dass dein Brautkleid pünktlich zur Hochzeit gefertigt und geliefert werden kann. Auch nachträgliche Anpassungen können dann noch ganz entspannt umgesetzt werden.

Falls du in unter einem halben Jahr heiraten möchtest und bisher noch kein Kleid gefunden hast, ist dies aber auch kein Grund zur Panik. Viele Brautmodengeschäfte sind flexibel und können auch spontaneren Bräuten weiterhelfen. Einige Labels bieten gegen einen kleinen Aufpreis Expresslieferungen an oder es werden Kleider aus der Vorsaison direkt „von der Stange“ verkauft. Auch Second-Hand-Kleider könnten eine Alternative für dich sein. Wofür du dich auch entscheidest, weniger Vorlaufzeit birgt die Gefahr, dass du nicht in den Genuss der vollen Auswahl an Brautkleidern kommst.

2) Wo finde ich mein perfektes Brautkleid?

Das perfekte Brautmodengeschäft ist so individuell wie das perfekte Brautkleid. Wie immer kommt es auf dein Bauchgefühl an. Stell dir am besten die folgenden Fragen:

Wie weit möchte ich für die Brautkleidsuche fahren?

Ein größerer Umkreis bietet dir auf der einen Seite eine höhere Auswahl, bedeutet aber auch einen höheren Zeitaufwand. Dies gilt nicht nur für dich, sondern auch deine Begleitungen. Bedenke auch, dass du noch häufiger zu dem Geschäft deiner Wahl fahren wirst, denn neben der Auswahl des Brautkleides kommen noch ca. zwei Anproben und die Abholung des Brautkleides auf dich zu.

Bevorzuge ich eine möglichst große Auswahl oder lieber eine gemütliche Atmosphäre?

Von der kleinen Boutique bis zum großen Brautmodengeschäft wirst du alles finden. Daher überlege dir, was dir wichtig ist. Kleine Boutiquen bieten häufig Einzelberatungen an, während derer du die einzige Kundin im Geschäft bist. In großen Geschäften findest du hingegen meist eine größere Auswahl, es kann aber gut sein, dass mehrere Beratungstermine parallel stattfinden. Unser Tipp: Falls du zu einem größeren Geschäft tendierst, versuche einen Termin unter der Woche zu wählen, da es dann tendenziell weniger trubelig zugeht als am Wochenende.

Weiß ich schon, welchen Stil ich bevorzuge?

Einige Brautmodengeschäfte haben sich auf einen Stil wie zum Beispiel „Vintage“ spezialisiert. Vielleicht weißt du schon, welcher Stil und welche Kleidersilhouette am besten zu dir passen und möchtest gezielt ein Brautkleid in dieser Richtung suchen. Dann wirst du im spezialisierten Geschäft die perfekte Beratung erhalten. Vergleiche dies mit deinen Inspirationen, die du in den letzten Wochen und Monaten sammeln konntest. Vielleicht reduziert sich dadurch die Auswahl an potentiellen Geschäften und du kannst gezielter vorgehen.

Denke aber auch daran, dass dir das Kleid auch an DIR gefallen und du dich darin wohl fühlen musst. Also ruhig mal eins anprobieren, das dich auf den Ersten Blick nicht „vom Hocker haut“.

Suche ich ein neues oder eher ein Second-Hand-Kleid?

Gerade wenn du dein Budget schonen möchtest, können Second-Hand-Brautkleider eine echte Alternative sein. Dies bedeutet nicht einmal, dass du auf das Kauferlebnis im Brautmodengeschäft verzichten musst, denn einige Geschäfte sind auf Second-Hand-Kleider spezialisiert.

Wie exklusiv darf das Kleid sein?

Beim Brautkleid gilt: The sky is the limit. Sofern es dein Budget zulässt, kannst du vom handbestickten Kleid mit Swarovski-Kristallen bis zum individuellen Kleid bekannter Designer alles kaufen. Überlege dir vorher, welches Budget für dich in Frage kommt und suche dir ein dazu passendes Geschäft aus. So stellst du eine für dich passende, große Auswahl sicher und vermeidest Enttäuschungen.

Habe ich einen Lieblingsdesigner oder sogar schon ein Lieblingskleid?

Während deiner Brautkleidsuche auf Blogs oder in Zeitschriften bist du vielleicht schon über einen Designer oder ein bestimmten Kleid gestolpert, dass dir nicht mehr aus dem Kopf geht. Um so besser: Du weißt, was du willst! Die meisten Brautmodengeschäfte geben an, welche Marken bei Ihnen erhältlich sind, sodass du die ideale Vorauswahl treffen kannst.

Wurde mir ein Brautgeschäft von einer Freundin empfohlen?

Freunde sind häufig ein guter Indikator, da man auch sonst vieles im Leben mit ihnen teilt. Wenn du einen Tipp von einer Freundin bekommst, deren Stil dir schon immer gut gefallen hat, sollte das Geschäft auf jeden Fall in deine engere Auswahl gehören.

Möchte ich ein Kleid nach meinen individuellen Vorstellungen schneidern lassen?

Neben den bekannten Designern gibt es auch viele kleine Labels, die eigene Boutiquen führen und dir ermöglichen, ein ganz individuelles Kleid schneidern zu lassen. Für einige Bräute ist es schwierig sich für ein Kleid zu entscheiden, das nur auf dem Papier existiert. Für andere ist es die pure Freude zu wissen, dass niemand vor ihr jemals dieses Kleid getragen hat. Du bist noch unentschlossen, ob dies das richtige für dich ist? Es gibt auch noch einen goldenen Mittelweg. Kleine Labels haben häufig ein paar Kleider vor Ort, die du ganz frei kombinieren kannst. Zum Beispiel den Ausschnitt von Kleid A, Rückenteil von Kleid B und Rockteil von Kleid C.

3) Wen sollte ich zur Kleidersuche mitnehmen?

Du wirst überwältigt sein und dich als „richtige“ Braut fühlen, wenn du dich zum ersten Mal in einem Brautkleid siehst. In diesem Gefühlschaos ist es schwer den Überblick zu behalten. Das gilt insbesondere, da du ein wundervolles Kleid nach dem anderen anprobieren wirst. Am Ende ist jedoch die Entscheidung nach „dem einen“ Kleid gefragt und da sind die meisten Bräute auf sich allein gestellt völlig überfordert. Selbst wenn du dir die Auswahl alleine zutraust und sicher bist, dass du nach dem Kauf nicht an deiner Wahl zweifeln wirst, ist es einfach viel schöner, wenn du dein Glück direkt mit anderen teilen kannst. Doch wer ist die richtige Begleitung?

Damit du nicht allein bist, solltest du mindestens eine Begleitung wählen. Um jedoch nicht völlig verunsichert zu werden, ist es sinnvoll nicht mehr als drei Begleitungen mitzunehmen. Einige Brautmodengeschäfte geben sogar eine Grenze vor oder erheben kleine Gebühren, wenn die zulässige Zahl an Begleitungen überschritten wird. Am besten informierst du dich kurz darüber, wenn du das Beratungsgespräch vereinbarst.

Am wichtigsten ist es, dass du eine Begleitung wählst, die schaut, welches Kleid und welcher Stil am besten zu dir (nicht zu deiner Begleitung) passt. Insbesondere eignen sich sehr nahestehende Personen aus der Familie und dem Freundeskreis als Begleitung. Häufig sind dies die Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Trauzeugin oder andere Freundinnen, mit denen du gerne shoppen gehst. Auch männliche Begleitungen können eine gute Wahl sein, häufig können sie den Geschmack deiner besseren Hälfte gut einschätzen.

4) Was kommt während des Beratungstermins auf mich zu?

Ein Beratungstermin im Brautmodengeschäft dauert ca. 2-3 Stunden. Am besten probierst du nicht mehr als fünf Kleider während eines Termins an, um einer Reizüberflutung entgegenzuwirken. Komm lieber ein zweites oder drittes Mal in das Geschäft zurück, anstatt dich überstürzt zu entscheiden. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht sinnvoll, mehrere Brautmodengeschäfte an einem Tag zu besuchen. Gönn‘ dir Zeit und Ruhe bei deiner Wahl.

Der Brautmodenberater wird dich nach deinen Vorstellungen und Wünschen fragen. Daher ist es hilfreich, wenn du gesammelte Fotos von Brautkleidern mitbringst, die dir gut gefallen. Außerdem benötigt er eine grobe Budgeteinschätzung von dir.

Danach beginnt auch schon der aufregende Teil. Es kann sein, dass der Berater selbst eine Auswahl an Brautkleidern zusammenstellt, die zu deinen Beschreibungen passt oder er für deinen Typ als besonders passend empfindet. Alternativ ziehen du und deine Begleiter los und ihr stellt die Auswahl selbst zusammen. Deine Maße spielen zu diesem Zeitpunkt eine untergeordnete Rolle, da in der Regel nicht jedes Kleid in jeder Größe verfügbar ist. Es gehört daher ein wenig Phantasie dazu, wenn die Anprobe zunächst mit einem abgesteckten Kleid erfolgt.

Anschließend probierst du die ausgewählten Kleider nacheinander an und bewertest diese, ob sie in die nähere Auswahl kommen. Die Unterstützung deiner Begleiter ist dabei natürlich Gold wert. Pass aber auf, dass du am Ende deinen Stil findest und dich nicht in die falsche Richtung drängen lässt.

Im besten Fall ziehst du ein Kleid an und weißt, „das Kleid ist es“! Das strahlen in deinen Augen und den Augen deiner Begleiter lässt gar keinen Zweifel daran aufkommen. Dann lass die Korken knallen und unterschreib direkt den Kaufvertrag.

Falls du jedoch noch zweifelst und dir nicht sicher bist, überstürze nichts. Das absolute „Wow-Gefühl“ muss nicht bei jeder Braut auftreten, setz dich da nicht unter Druck, aber ein gutes Bauchgefühl sollte immer dabei sein. Vom Kaufvertrag des Brautkleides zurückzutreten ist in vielen Fällen schwierig, sodass du besser eine Nacht „zu viel“ über diese Entscheidung nachdenken solltest.

5) Was sollte ich zum Beratungstermin im Brautmodengeschäft tragen?

Es gibt ein paar entscheidende Kleinigkeiten, die du berücksichtigen solltest, bevor du das Brautmodengeschäft deiner Wahl betrittst.

Trage wenig oder am besten gar kein Make Up

Du kannst es dir vorstellen, wenn jede Braut in spe ihr Make Up auf den weißen Kleidern hinterlässt, verbringen die Kleider mehr Zeit in der Reinigung als im Geschäft. Daher nimm Rücksicht und gehe am besten ungeschminkt zur Anprobe.

Wähle Schuhe mit einer Absatzhöhe, die ähnlich zu deinen Brautschuhen sein wird.

Bei der ersten Anprobe wird dieser Aspekt häufig wenig beachtet, kann aber relevant sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Kleidersilhouette mit der Länge des Kleides verändert – zum Beispiel bei der Meerjungfrau.

Nimm eine oder mehrere Haarklammern mit

Wenn du deine Haare als Hochsteckfrisur tragen möchtest, unterstützt du dein Vorstellungsvermögen, wenn du deine Haare entweder vor dem Beratungstermin hochsteckst oder einfach eine Haarklammer dabei hast.

Trage eine hautfarbene Strumpfhose und helle Unterwäsche

Am wenigsten fällt hautfarbene Unterwäsche und eine hautfarbene Strumpfhose unter dem weißen Kleid auf, daher ist dies die erste Wahl. Alternativ kannst du auch weiße Unterwäsche wählen.

Der richtige BH hängt vom Kleid ab

Falls du schulterfreie Kleider anprobieren möchtest, ist ein trägerloser BH Pflicht. Interessierst du dich für rückenfreie Kleider, nimm am besten einen Klebe-BH mit. Viele Kleider haben sogar ein eingenähtes Bustier, sodass du ganz ohne BH auskommst.

6) Welche Kosten kommen auf mich zu?

Die Kosten eines Brautkleides sind so individuell wie das Kleid selbst. Folgende Faktoren sind entscheidend für den Preis des Kleides:

  • Gebraucht vs. Neu
  • Schlicht vs. Detailverliebt (Spitze, Strass, Stickereien)
  • Aufwand und Qualität der Fertigung 
  • Bekanntheitsgrad des Designers
  • Materialwahl

Die meisten Brautkleider kosten zwischen 1.500 € und 2.300 €, wobei es nach oben wie bei fast jedem Detail der Hochzeitsplanung kaum eine Grenze gibt. Ein langes Brautkleid unter 1.000 € zu finden, ist hingegen eine wahre Herausforderung. Wenn du ein kurzes Kleid suchst, kannst du ca. 500 € sparen.

Einige Bräute entscheiden sich dafür, ihr Kleid aus dem eigenen Portemonnaie zu bezahlen, um sich „ihr“ Kleid aussuchen zu können. So können sie ihr Traumkleid wählen, ohne die Grenzen des Hochzeitsbudgets einhalten zu müssen. Beliebt ist es auch, dass die Eltern der Braut dieses besondere Kleidungsstück finanzieren, um ihre Tochter am Hochzeitstag strahlen zu sehen.

Fazit

Du wirst noch lange an den Moment zurück denken, als du dich zum ersten Mal in deinem Brautkleid im Spiegel betrachtet hast. Damit es aus Freude und nicht aus Frust passiert, hier noch einmal die wichtigsten Tipps in der Zusammenfassung.

Plane ausreichend Vorlaufzeit ein

6-9 Monate vor der Hochzeit solltest du mit der Brautkleidsuche im Brautmodengeschäft deines Vertrauens beginnen.

Hör auf dein Bauchgefühl

Versuche mit deinem Brautkleid keinen Konventionen zu folgen, nicht deiner Mama zu gefallen und auch nicht einen Tag Fashionista zu spielen, es sei denn das bist zu 100% DU.

Entspann dich

Die Suche nach deinem Brautkleid soll vor allem eines – Spaß machen! Also runter mit dem Krönchen, einmal durchschütteln und feststellen, ein Kleid bleibt ein Kleid!